Finissage _____________________________ Caroline Laengerer: Bilder und Objekte

Wann:
4. Juni 2022 um 16:00
2022-06-04T16:00:00+02:00
2022-06-04T16:15:00+02:00
Wo:
Kunst im Tal
Talstraße 170
69198 Schriesheim
Preis:
Kostenlos
Kontakt:
Kulturförderverein Hirschberg e. V.
0157 82522443

Caroline Laengerer: Bilder und Objekte

Die Auseinandersetzung mit Natur im Spannungsfeld ist für mich kein temporäres Thema, es ist vielmehr ein fundamentales Wirken, eine Entscheidung, die über mich kam und unermüdlich befeuert und zugleich inspiriert. Ähnlich wie mich der Drang, künstlerisch zu arbeiten weiterhin antreibt. Zunächst erlebte ich eine unaufhaltsame Erkundung der natürlichen Materialien, ich liebe das Spiel mit dem Sinn und Eigensinn des Materials, ich teste Möglichkeiten und Grenzen.
Hier sind einige meiner Arbeiten mit Naturmaterial in der Natur zu sehen. Die Gartenskulpturen und haltbaren Objekte sind meine Antwort auf das ständige Vergehen der Arbeiten mit Naturmaterial, das den künstlerischen Alltag zwischen Ausstellungsorten und Verkäufen erschwert. Im Moment arbeite ich oft mit Paperclay, das ist eine interessante Mischung aus Papier und Tonerde; bei hohen Temperaturen gebrannt, bleibt das keramische Material bestehen und ist witterungsbeständig.
Ich ergänze antonyme, gegebenenfalls auch Upcycling-Materialien, die eine gewisse Spannung im Kontext aufzeigen. Die Widersprüchlichkeit des “Schönen, Guten, Erhabenen ..” zu dem “Zerstörerischen, Korrupten, Eigennützigen ..” inspiriert mich.
So bekommt ein kleines, filiganes, hauchzart und anmutendes, flügelartiges Objekt mit zarten kleinen Drahtbäumen, zusammen mit der Tatsache, dass die Fläche von 42 Fußballplätzen Regenwald in der Minute abgeholzt werden, hoffentlich ein starkes Gewicht!
Es ist die Idee, mit der Werkgruppe – #grown – in eine Konfrontation zu kommen, dieses “Schöne” und die Fragen nach mangelnder Diversität, Saatgutmanipulation oder Mikroplastikrückständen in Gewachsenem etc … Es geht mir um Kreisläufe, das sensible Gleichgewicht in der Natur und seine Bedrohung durch den Menschen; um die Stille, die Kraft, das Wachsen, Werden und Vergehen. Ich bemühe mich, dafür den entsprechenden künstlerischen Ausdruck zu finden.

Caroline Laengerer

1982             Kunstschule Mannheim (Rödel)
1998-2002    Europa-Akademie der musischen und bildenden Künste Isny
Fachbereich Bidhauerei, (Ogilvie/Hechelmann).

Ausstellungen, Kunstpreise, Mitgliedschaften und Arbeiten in öffentlichem Besitz
sind nachzulesen unter:
www.caroline-laengerer.de

 

Foto: Sabine Arndt

„Bei aller Verschiedenheit im Einzelnen verbindet die Arbeiten von Caroline Laengerer eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur, mit Naturmaterialien und Naturphänomenen, und dies in einem sehr weit gespannten Sinn, einer Auseinandersetzung mit der belebten und der unbelebten, der organischen und der anorganischen Natur, mit den Rhythmen von Werden und Vergehen, die das Wesen der Natur und damit auch unsere Existenz bestimmen, mit den Metamorphosen und den Relikten einer Jahrmilliarden alten Vergangenheit, der wir unser eigenes Vorhandensein verdanken.“
Prof. Hans Gercke

Foto: C. Laengerer

Nach meinem Studium arbeitete ich zunächst in der Natur, mit Naturmateria;, ich ergänzte die Arbeiten mit Papier und gab ihnen Halt mit Sand, Draht und anderen Zutaten.
Es stellte sich bald heraus, dass die Natur für mich eine unermüdliche Inspirationquelle ist.
Ich fing an, mit haltbarem witterungsbeständigem Material zu arbeiten.

Die neuesten Objekte entstanden aus verschiedenem Draht in Kombination mit Porzellan (Paperclay), antonymen Materialien, Wegwerfartikeln wie z.B. Kabelbinder, Kaffeepad-Hülsen, Plastikflaschen etc., aber auch natürlichem Material.

Mit der Werkgruppe “grown“ richte ich meinen Blick auf das zarte Gleichgewicht unserer Natur, im Spannungsfeld mit dem Menschen.
Ohne eine gesunde Natur würde es unsere Welt, unser Leben in dieser Form nicht geben. Damit beschäftige ich mich. Ich beobachte Wachstumsformen in der Natur, versuche das beschriebene Spannungsfeld in der Kunst zu thematisieren, künstlerisch in meinen Gedanken, mit meinen Händen, in meine Objekten umzusetzen. Ich widme mich oft der Form „Wachsender Ringe“.
Sie ziehen sich auch durch mein künstlerisches Leben und wachsen und wachsen.
Diese Ringe zeigen sich in vielen Zellstrukturen in der Natur. Wachstum bedeutet in diesem Sinne, Ringe, die sich aneinanderfügen.

„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.“
Rainer Maria Rilke

Atelier:
Struvestraße 2/1
69124 Heidelberg

Foto: C. Laengerer

Neben der Vernissage am 7. Mai 2022 von 16:00 bis 19:00 finden begleitend zur Ausstellung am 13. Mai 2022 und am 20. Mai 2022 jeweils von 17:00 bis 19:00 Künstlergespräche statt.
Die Finissage wird am 4. Juni 2022 um 16:00 stattfinden.

Zu allen Veranstaltungen ist eine Ameldung erforderlich (am einfachsten über den Kontakt-Button hier auf der Seite), da nur eine begrenzte Anzahl von Besucherinnen eingelassen werden kann. Es ist eine ffp2-Maske zu tragen.

Die Galerieräume sind ausgeschildert. Wenn möglich, reisen Sie bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, da nur wenige Pärkplätze zur Verfügung stehen.