Konzert __________________________ OSSIAN QUARTETT

Wann:
1. Oktober 2023 um 18:00
2023-10-01T18:00:00+02:00
2023-10-01T18:15:00+02:00
Wo:
Alte Synagoge Hirschberg
Hauptstraße 27
69493 Hirschberg an der Bergstraße
Deutschland
Preis:
12,- € für Vereinsmitglieder, 15,- € für Nichtmitglieder
Kontakt:
Kulturförderverein Hirschberg e. V.
0157 54119624

Das OSSIAN-Quartett, entstanden in gemeinsamer Zeit beim Philharmonischen Orchester Heidelberg, feiert 2023 bereits sein 30-jähriges Bestehen. Wichtige Anregungen zu Repertoire und Stilistik kamen in diesen Jahren von Daniel Grosgurin und Hubert Buchberger, aber auch durch gemeinsame Konzerte mit Sängern und anderen Instrumentalisten wie z.B. Konrad Jarnot (Schoeck, NOTTURNO), Stella Dufexis (Respighi IL TRAMOMTO und Schumann op.107), Adelheid Lechler (Schumann Klavierquintett), Katharina Brandt (Mozart KV 466) und Nils Mönkemeyer (Bruckner Streichquintett). Neben klassischen Kammerkonzerten gehören regelmäßige OSSIAN -Auftritte mit Mozarts REQUIEM in der Fassung für Streichquartett und mit Haydns 7 LETZTEN WORTEN zum Kernrepertoire.

Die Mitwirkenden sind
Ludwig Dieckmann, Violine
Julia Mangelsdorf, Violine
Erika Anschütz, Viola
Christoph Habicht, Violoncello

 

Zum Programm des Abends:

W.A. Mozarts Streichquartett G-Dur KV387 trägt das Datum 31.12.1782. Es handelt sich um das erste jener sechs Streichquartette, die Mozart drei Jahre später J. Haydn widmete. Sie waren, wie er es selbst ausdrückte, „die Frucht langer, mühevoller Arbeit“. Er hatte sich mit dem Zyklus von Haydns op.33 beschäftigt und studierte intensiv die Werke Bachs und Händels. Dabei – in der erklärten Absicht, Kenner und Liebhaber gleichermaßen zufrieden zu stellen – fand er zu seinem ganz eigenen Stil.

Das lässt sich an KV 387 gut beobachten. Große Kunst erscheint im Gewand vollkommener Natürlichkeit.

Während der Spieler verblüfft das Ausmaß überraschender dynamischer Bezeichnungen konstatiert (Welche man in dieser Weise erst bei Beethoven anzutreffen gewohnt ist.), ergötzt sich der Hörer an dem Wechsel von tiefem Ernst und spielerischer Leichtigkeit oder aber staunt über die kontrastreiche Vielfalt der Themen und ihre komplexe Verarbeitung, in welcher sich Mozarts Auseinandersetzung mit der Tradition widerspiegelt.

 

Reynaldo Hahn ist heute fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Zu seiner Zeit wurde er als Wunderkind gefeiert und war später als ausgezeichneter Pianist und junger Komponist wundervoller Lieder ein Star in den Pariser Salons.

Er wurde am 9. August 1874 in Caracas, Venezuela, geboren. Sein Vater, gebürtiger Hamburger, stand in Staatsdiensten, übersiedelte jedoch 1878 mit seiner Familie nach Paris. Der junge Reynaldo wurde mit elf Jahren Schüler von Jules Massenet am Pariser Konservatorium, zusammen mit Maurice Ravel. Marcel Proust lernte den drei Jahre jüngeren Reynaldo 1894 kennen und lieben und blieb sein Leben lang mit ihm befreundet. Die Liebe zur Musik blieb das Fundament ihrer Freundschaft und Keimzelle für zahlreiche gemeinsame Projekte.

Frühe Liedkompositionen, später Opern (Mozart war Hahns erklärter Lieblingskomponist.) und vor allem Operetten machten ihn schnell in künstlerischen Kreisen jeder Art bekannt. Im Jahr 1920 erhielt er eine Professur für Gesang an der Ecole Nationale de Paris, komponierte und arbeitete als Musikkritiker. 1940 musste Hahn wegen seiner jüdischen Wurzeln Paris verlassen, wurde aber nach Kriegsende Direktor der Pariser Oper.

Reynaldo Hahn war 65 Jahre alt, als er sich zum ersten Mal der Gattung Streichquartett zuwandte. Und es ist staunenswert, welch kompositorische Meisterschaft sich in dem 1939 entstandenen ersten Streichquartett offenbart. Einem Magier gleich jongliert Hahn mit den thematischen Einfällen, findet ungewöhnliche Wege und originelle Lösungen und taucht dabei die vier Sätze in ein Licht souveräner Heiterkeit.

 

Ludwig van Beethoven komponierte sein f-moll-Quartett im Jahr 1810, in einer Zeit künstlerischer Selbstzweifel, persönlicher und finanzieller Sorgen. Er widmete es seinem besten Freund, gedachte aber nicht, es Hörern zugänglich zu machen. Er schrieb es – als kürzestes seiner Streichquartette – ausschließlich für sich selbst. Der Gestus kompromissloser Verknappung und Dichte in der kompositorischen Anlage, die Melancholie, ja – Verzweiflung, die das ganze Werk durchweben und die nur im zweiten Satz unterbrochene Stimmung ständigen Getriebenseins lassen sich begreifen als Musik gewordener Ausdruck von schwerer Bedrängnis. Aus dieser heraus – das ist das Genie Beethoven – entstand ein Werk von radikaler Kühnheit, das weit über sich hinauswies und einen Wendepunkt in seinem Schaffen darstellte.

Als Beethoven Jahre später das Quartett zur Veröffentlichung freigab, nannte er es folgerichtig „serioso“ – „ernst“, einmalig in seinem Gesamtwerk.

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Weitere Informationen erhalten Sie unter der Nummer 0157 82522443.