Konzert: KAMMERKONZERT

Wann:
18. September 2022 um 18:00
2022-09-18T18:00:00+02:00
2022-09-18T18:15:00+02:00
Wo:
Alte Synagoge Hirschberg
Hauptstraße 27
69493 Hirschberg an der Bergstraße
Deutschland
Preis:
12,- € für Vereinsmitglieder, 15,- € für Nichtmitglieder
Kontakt:
Kulturförderverein Hirschberg e. V.
0157 82522443

Musik, die unter die Haut geht

Auf große Werke der Kammermusik dürfen sich die Besucher beim nächsten Konzert des Kulturfördervereins Hirschberg freuen. Auf dem Programm stehen Werke von Franz Schubert und Eugène Ysaÿe. Franz Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ ist sicher eines der bekanntesten Streichquartette. Inspiriert von einem Gedicht von Matthias Claudius entstand sein gleichnamiges Lied. Sieben Jahre später griff Schubert dieses Lied auf, als er sein emotional so aufwühlendes d-Moll-Streichquartett komponierte. Diesem Umstand verdankt das Quartett seinen Beinamen „Der Tod und das Mädchen“. Um die Musik des Todes kreist dieses Werk und zwar in ihrer ganzen erschütternden Breite: vom tröstlichen Dur bis zum fatalistischen Moll. Geprägt ist das Werk von Schuberts schmerzlichem Leiden am Leben. Er hatte gerade den ersten Schub seiner Todeskrankheit hinter sich, die ihm nur noch vier Jahre zu leben ließ. Vorahnungen seines frühen Sterbens müssen ihn damals gequält haben, er fand sich gleichsam in der Rolle des Mädchens aus dem Claudiuslied wieder. „Dies verleiht seinem d-Moll-Quartett die authentische Atmosphäre von Angst. Im ungehemmten Aufruhr der Gefühle, in den ausufernden Formen und den neuen, im wahrsten Sinne des Wortes „unerhörten“ Klängen geht dieses Quartett bis heute jedem Publikum unter die Haut“ (Kammermusikführer Villa Musica).

Ein besonderes Werk ist auch die Sonate für 2 Violinen und Viola des belgischen Komponisten, Dirigenten und Geigers Eugène Ysaÿe. Dieser gehörte zu den großen Virtuosen seiner Zeit. Sein Trio „Le Londres“ zeichnet sich durch große Virtuosität aus, in den zahlreichen Läufen, Doppelgriffen und Verzierungen der Stimmen, aber auch vom Klangbild, das die drei Instrumente entwerfen. Zwar bleibt die Führungsrolle der ersten Violine über die drei Sätze hinweg fast unangetastet, jedoch entwickelt sich im Verlauf ein musikalisches Miteinander, das man eher mit einem Konzert für drei Soloinstrumente als einem Streichtrio verbinden mag. Und durch den fehlenden Bass wird das Ohr des Zuhörers ganz auf die kunstvolle Führung der beiden Geigen und der Bratsche konzentriert.

Als Trio musizieren die renommierten Musiker Noé Inui und Covadonga Alonso, Violine sowie der 1. Solo-Bratscher des Nationaltheaterorchesters Mannheim, Julien Heichelbech. Cellist des Quartetts ist der 1. Solocellist des. Nationaltheaterorchesters Mannheim Fritjof von Gagern.

Als Bindeglied der Werke sehen die Musiker das Thema „Exil“: Ysaÿe lebte tatsächlich in London im Exil. Schubert versuchte, in Wien Fuß zu fassen, was ihm nicht so recht gelang und zog sich auch angesichts seiner Krankheit ins innere Exil zurück.

Nähere Informationen auf der Homepage des Kulturfördervereins.

Reservierungen werden ab sofort entgegengenommen:
per mail kultur-hirschberg@gmx.de oder telefonisch  unter 0157 82522443.