Concerti e più: „Zauber der Klarinette“

Wann:
29. Juni 2014 um 18:00
2014-06-29T18:00:00+02:00
2014-06-29T18:30:00+02:00
Wo:
Alte Synagoge
Hauptstraße 26
69493 Hirschberg
Deutschland

Das Programm, das Nikolaus Friedrich, der Solo-Klarinettist des Mannheimer Nationaltheater-Orchesters und hoch erfahrene Kammermusiker, in der Reihe „Concerti e più“ am 29. Juni, 18 Uhr in der Ehemaligen Synagoge Hirschberg anbietet, wird dem „zauberischen“ Titel gerecht.

In zwei Programmteilen rahmen jeweils (spät-)romantische und impressionistische Werke Stücke von Zeitgenossen ein, die Besonderes erwarten lassen: vom Engländer Harrison Birtwistle (geb. 1934) erklingen die „Linoi“ – der Plural der Namen Linus oder Linos, die uns die griechische Mythologie zahlreich anbietet; einer davon soll der „Erfinder“ von Melodie und Rhythmus sein. Der „Gestus“ von Birtwistles Werk wird mit „archaisch“ bezeichnet. Das zweite zeitgenössische Werk stammt vom 1953 geborenen Finnen Esa-Pekka Salonen, als weitweit aktiver Dirigent bekannter denn als Komponist.  Seine 1978 entstandenen vier „Nachtlieder“ versprechen sehr zarte Musik: „sehr innig“, „zart“, „frei wie eine Kadenz“ und „ruhig und gesangvoll“.

Darum herum – eigentlich eher als Hauptwerke –  erklingen die Fantasiestücke op. 73 von Robert Schumann, die er 1849 schrieb – im Jahr zahlreich entstandener Kammermusik für Bläser. Schumann „erfand“ damit einen ganz eigenen „Ton“ für die Klarinette: gesanglich, gleichzeitig aber auch kraftvoll und kernig, und mit deutlichem Vorbildcharakter für die 45 Jahre später entstandene Sonate f-moll von Johannes Brahms. Brahms, eigentlich am Ende seines kompositorischen Schaffens, wurde durch die besonderen Qualitäten des damaligen Meininger Solo-Klarinettisten zu seinen Werken für Klarinette angeregt.

Claude Debussys „Première Rapsody“, entstanden 1909/10 als Wettbewerbsstücke für das Pariser Conservatoire, und die Sonate op.28 von Mieczyslaw Weinberg (1919-1996, russisch-polnischer Herkunft) runden das Programm ab.  Weinberg, dem Zeitgenossen Schostakovitschs, wird erst in den letzten Jahren endlich große Aufmerksamkeit zuteil.

Ein ganz besonders spannendes Programm, bei dem Nikolaus Friedrich von der vielfach preisgekrönten Pianistin Gulnora Alimova begleitet wird.

Gulnora Alimova

Die Pianistin Gulnora Alimova wurde in Taschkent /Usbekistan geboren. Nach dem Studium in Taschkent setzte sie ihr Aufbaustudium in Moskau bei Prof. Lev Naumov fort.
2005 beendete sie ihre solistische Ausbildung an der Musikhochschule Mannheim bei Prof. Rudolf Meister mit Auszeichnung. Gulnora Alimova errang bei bedeutenden internationalen Wettbewerben zahlreiche Preise, u. a. in Italien, Portugal, Spanien und den USA. Eine ausgedehnte solistische und kammermusikalische Tätigkeit führte sie u.a. nach Amerika und Asien. 2003-2005 war sie Stipendiatin des DAAD.
Seit 2006 ist Gulnora Alimova Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Mannheim.

Nikiolaus Friedrich

Der in Schwäbisch Gmünd geborene Klarinettist Nikolaus Friedrich studierte bei den Professoren Hermut Gießer und Karl-Heinz Lautner an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Stuttgart. Nach Studienabschluss mit Auszeichnung haben Meisterkurse bei Thea King und Anthony Pay in England seine Entwicklung als Klarinettist nachhaltig geprägt. Seit 1984 ist er Soloklarinettist des Orchesters des Nationaltheaters Mannheim. Neben solistischen Auftritten, so z. B. beim Würzburger Mozartfest und im Rahmen der Berliner Festwochen, pflegt Nikolaus Friedrich das Kammermusikspiel. Seine Partner sind u.a. das Minguet-Quartett, das Amaryllis-Quartett, das Nomos-Quartett,
das Trio Opus 8. Die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik bildet einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit.

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