Hauptstraße 27
69493 Hirschberg
Deutschland
Hans-Karsten Raecke gehört zu den wenigen Komponisten mit klassischer Ausbildung, die den Kompositionsprozess erweitert haben: durch Konstruktion und Bau neuer Klangerzeuger als prä-kompositorischen Arbeitsvorgang, durch Bauveränderung bestehender Instrumente und durch Einbeziehen von Improvisation und Interpretation. So begreift er das Bauen neuer Instrumente, das Improvisieren, das Komponieren und das Interpretieren als ganzheitlichen Arbeitsprozess. Ca. 70 Blas- und Saiteninstrumente sind seit 1975 entstanden, wobei für die interessantesten darunter jeweils eine Komposition geschaffen wurde. In vielen Fällen ist dabei die Live – Elektronik ein wichtiger Bestandteil der Werke.
Der Schwerpunkt aller kompositorischen Arbeit von Raecke ist dem Flügel zugeordnet. Hier vollzog sich die kompositionstechnische Entwicklung von der bitonalen-, 12 Ton-, seriellen und aleatorischen Arbeitsweise hin zu Formen der Modellkomposition und zur musikalischen Grafik. Parallel zu seinen Selbstbau-Klangerzeugern begann Raecke 1971 mit der Präparation des Flügels, der damit zum veränderten, klangerweiterten Flügel wurde. Das über viele Jahre gewachsene Präparationssystem ist auf einen Tonreihenmodus eingestimmt und besteht aus 12 Klanggruppen, die vom reinen Klavierton bis zum Geräusch hinüberführen. Durch die Samplertechnik wurde es möglich, das „ausgefeilte“ Präparationssystem auf ein Masterkeyboard zu übertragen. Martin Münch, geboren in Frankfurt am Main, studierte Schulmusik und Philosophie in Mainz, danach Komposition bei Wolfgang Rihm an der Musikhochschule Karlsruhe. Konzertreisen als Pianist führten ihn in bisher 30 Länder, u.a. Rom, Madrid, Paris, Warschau, New York, Buenos Aires, Gasteig München und Mozarteum Salzburg; mit seinem “Trio Con Brio” u.a. in Los Angeles, Osaka, Sevilla (Expo ’92) und Washington. Aktuelles Programm ist die abendfüllende Iberia-Suite von Albéniz. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bei SDR, SWF, SWR, BR, Radio Nordzypern und Bulgarisches
Staatsfernsehen vor allem mit eigenen Kompositionen und Klavierwerken des späten 19./frühen 20. Jhds. Sein bisher 50 Stücke umfassendes Oeuvre reicht von Klavierüber Kammermusik- bis hin zu Orchesterwerken. Er gewann mit seiner Feuerwerk-Ouvertüre den 1. Preis bei der Pyromusikale Berlin 2009. Die 1996 herausgekommene CD “Katharsis” rief bemerkenswert positive Kritiken hervor u.a. in der “Frankfurter Rundschau”, “Die Zeit”, “NMZ”. Münch hat seit 1994 einen Lehrauftrag für Klavier an der Universität Bamberg, künstlerischer Leiter mehrerer internationaler Klavierfestivals in Heidelberg und (2005-10) in Florenz . “Ein zweistündiger Auftritt, der innigste Klangwirkung und tiefste Eindrücke hinterließ” schrieb der Kölner Stadt-Anzeiger 2005 und die Heilbronner Stimme notierte 2005: “Eine akustische Hochspannung, die beim Hören fast vom Sessel reißt”.
Programm:
Klangwelten im 21. Jahrhundert
Martin Münch (*1961)
ROMANTISCHE KLAVIERSTÜCKE op. 11 (1984-86)
Hans-Karsten Raecke
SOLAR
für Blas-Metall-Dosen-Harfe und live-Elektronik
Martin Münch
MÄRCHEN UND ARABESKEN aus op. 32 (1996)
Hans-Karsten Raecke
KALAMOS für Bambusschalmei und TB
Martin Münch
ENTSPANNUNGSANWANDLUNGEN op. 39d
– – – P a u s e – – –
Hans-Karsten Raecke
WASSERMUSIK für Gummiphon mit und ohne Wasser
Martin Münch
CAPRICCIOS op. 13 (1978-85)
Hans-Karsten Raecke
DAS MECKLENBURGER PFERD (Kaltblüter)
für Ventil-Zug-Metalluphon und TB
Martin Münch
VALSES SENTIMENTALES op. 48
Hans-Karsten Raecke
LUFT-DRUCK-ZONEN
für Zug-Metalluphon u.live-Elektronik
REDEN IST SILBER, SCHWEIGEN IST GOLD –
Duoversion für Klavier, Pfeifentopf, Tabak, Lauge und
live-Elektronik